Werkstoffprüfer/-in
Basisinformationen
Im Allgemeinen wird in der Werkstoffprüfung zwischen zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfverfahren unterschieden:
Bei der zerstörenden Werkstoffprüfung werden die zumeist mechanischen Kennwerte wie Zugfestigkeit, Zähigkeit und Härte untersucht. Die Untersuchungen der zerstörenden Werkstoffprüfung gehen einher mit der Beschädigung oder Deformation des Werkstücks. Zu den klassischen zerstörenden Werkstoffprüfverfahren zählen beispielsweise:
- Zugversuch
- Härteprüfverfahren
- Kerbschlagbiegeversuch
- Dauerschwingversuch
Bei der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung werden die Ausgangsmaterialien, Halbzeuge oder Endprodukte unter Beibehaltung des Ausgangszustandes auf mögliche Defekte untersucht. Zu den wesentlichen zerstörungsfreien Prüfverfahren zählen:
- Farbeindringprüfung
- Ultraschallprüfung
- Röntgenprüfung
- Wirbelstromprüfung
Der/die Werkstoffprüfer/-in ist für die fach- und normgerechte Durchführung der jeweiligen zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfverfahren verantwortlich. Ferner beinhaltet der Beruf auch die Dokumentation und die Interpretation der Versuchsergebnisse.
Ein weiteres Einsatzgebiet des/der Werkstoffprüfers/-in ist die Materialographie: Jeder Werkstoff hat seine spezifische Struktur, die mittels Mikroskop untersucht werden kann. Werkstoffprüfer/-innen entnehmen Werkstoffproben aus dem laufenden Prozess und untersuchen diese auf Gefüge, Reinheitsgrad und eventuelle Fehlstellen. Hierbei können Aussagen zum Behandlungszustand gegeben und mögliche Angaben über die Zusammensetzung der Materialien gemacht werden.
Details
Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre und erfolgt in den Schwerpunkten:
- Metalltechnik
- Kunststofftechnik
- Wärmebehandlungstechnik
- Systemtechnik
Der aktuelle Rahmenlehrplan kann heruntergeladen werden. Die Liste der
Entsprechungen zwischen dem Rahmenlehrplan für die Berufsschule und dem Ausbildungsrahmenplan für den Betrieb befindet sich im Dokument ab Seite 31.
Die Ausbildung zum/r Werkstoffprüfer/-in findet an der Johannes-Selenka-Schule derzeit in den Schwerpunkten Metalltechnik, Kunststofftechnik und Wärmebehandlungstechnik statt.
Die Auszubildenden besuchen den Berufsschulunterricht an folgenden Wochentagen:
Dienstag: 2. Lehrjahr
Mittwoch: 1. Lehrjahr
Donnerstag: 1. Lehrjahr
Freitag: 3./4. Lehrjahr
Folgende Bücher sind in der aktuellen Auflage an der Johannes Selenka Schule eingeführt:
- „Werkstofftechnik Maschinenbau“, Volker Läpple et al., Verlag Europa Lehrmittel
- „Tabellenbuch Metall“, Roland Gomeringer et al., Verlag Europa Lehrmittel
- „Der Werkstoffprüfer – Formelsammlung“, Robert Füllmann, Schmitz Metallographie GmbH
Die Ausbildung wird durch Exkursionen in unterschiedliche Betriebe der Region abgerundet, bei denen die Stahlproduktion, fertigungstechnische Verfahren, Wärmebehandlungs- und Werkstoffprüfverfahren in der Praxis nachvollzogen werden können.
Diese Unternehmen stehen für die erfolgreiche Ausbildung von Werkstoffprüfern und Werkstoffprüferinnen
Die Johannes-Selenka-Schule dankt unter anderm folgenden Unternehmen für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Werkstoffprüferinnen und Werkstoffprüfern:
H.Butting GmbH & Co.KG
Musashi Luechow GmbH
Institut für Werkstoffkunde und Werkstofftechnik
Technische Universität Clausthal
Peiner Umformtechnik GmbH
Pleissner Guss GmbH
Schunk Sintermetalltechnik GmbH
SKF GmbH
Salzgitter Flachstahl GmbH
Kunststoffverarbeitung Koetke GmbH
HANOMAG Lohnhärterei GmbH
Thyssen Krupp Automotive GmbH
Petrofer Chemie H.R.Fischer GmbH + Co KG
SGS Germany GmbH
Baker Hughes INTEQ GmbH
Auria Solutions GmbH
SLV Hannover
Institut für Werkstoffkunde Uni Hannover
Corodur Verschleiss-Schutz GmbH
Novelis Deutschland GmbH
Besuchen Sie die Internetseiten der Betriebe und Institute und lernen Sie auf diese Weise die Vielseitigkeit des Berufsbildes kennen.